KI als Gesundheitsberatung

Chat-gpt ist empathiefähiger als gedacht.

Künstliche Intelligenzen halten in immer mehr Bereichen Einzug in unser Leben und sind aus unserem Alltag mittlerweile kaum mehr wegzudenken. Eines der wenigen Argumente, weshalb KI nicht alle unsere Berufe übernehmen können wird, ist oft die fehlende Emotionalität, beispielsweise in Form von Empathie. Nun haben Forschende der Universität Chicago aber herausgefunden, dass das so nicht unbedingt stimmt. 

Insbesondere während Corona kam es zu einer raschen Ausweitung der virtuellen Gesundheitsfürsorge, was in der Folge auch zu steigender Belastung und mehr Burnouts bei Personen und Gesundheitsberufen führt. Untersucht wurde daher im Dezember 2022, ob KI (ChatGPT)  potenziell bei der Beantwortung von online Patientenfragen helfen und so dem Gesundheitspersonal Arbeit abnehmen könnten. Und die Ergebnisse sind eindeutig.

 

Was wurde untersucht?

 

Verwendet wurden dafür 195 Austausche aus einem öffentlichen Social-Media-Forum (Reddit’s r/AskDocs) vom Oktober 2022, in denen ein verifizierter Arzt auf eine öffentliche Frage geantwortet hat. Die Chatbot-Antworten wurden durch Eingabe der ursprünglichen Frage in eine neue Sitzung erstellt. Die ursprüngliche Frage sowie die anonymisierten und zufällig angeordneten Antworten der Ärzte und die KI-Antworten wurden in dreifacher  Ausfertigung von einem Team aus zugelassenen Fachleuten bewertet. Die Bewerter wählten aus, „welche Antwort besser war“, und bewerteten sowohl die Qualität der Informationen als auch „die Empathie oder Einfühlungsvermögen am Krankenbett“. 

Von den 195 Fragen und Antworten bevorzugten die Fachleute die KI-Antworten in 78,6 % der Fälle. Und das nicht nur in ihrer Qualität, sondern auch bei der Frage nach Empathie. Die KI wies eine fast 10-mal höhere Rate von einfühlsamen Antworten auf als die Ärzte.


Die Ergebnisse: Angst oder Hoffnung?

Die Ergebnisse können auf der einen Seite erschreckend, auf der anderen Seite aber auch sehr hoffnungsstiftend sein. Noch ist zwar unklar, ob KI auch in klinischen Settings an die Qualität echter Ärzt:innen herankommen kann, aber dennoch können die Ergebnisse dieser Studie bereits vielfältig genutzt werden: Klinikpersonal kann bei der Kommunikation mit Patient:innen unterstützt werden, indem die von der KI vorgeschlagene Nachricht vom Gesundheitspersonal geprüft und anschließend genutzt werden kann. Ein solcher KI-gestützter Ansatz könnte die ungenutzte Produktivität freisetzen, so dass das Klinikpersonal die Zeitersparnis für komplexere Aufgaben nutzen kann. Neben der Verbesserung der Arbeitsabläufe könnten Investitionen in KI-assistierte   Nachrichtenübermittlung auch die Ergebnisse für die Patienten beeinflussen. Wenn mehr Fragen der Patienten schnell, einfühlsam und auf hohem Niveau beantwortet werden, könnte dies unnötige Klinikbesuche reduzieren und damit Ressourcen für diejenigen freisetzen, die sie brauchen.

Weiterführende Infos:

Wer mehr erfahren möchte, findet hier die Studie im Original. Außerdem gibt es einen spannenden Vortrag von Sascha Lobo im OMR zum Thema Umgang mit KI in Deutschland. In unserer Podcastfolge mit Prof. Dr. Florian Feltes erfahrt ihr außerdem, ob und wie KI bei Narzissmus am Arbeitsplatz helfen kann.

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Ansprechpartner: Jonas Höhn
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