Dopaminfasten

wie wir unsere freie zeit wieder sinnvoller nutzen können.

Im Interview erklärt uns die Psychologin und Neurowissenschaftlerin Judith Mangelsdorf: „Wir arbeiten heutzutage zwar weniger als die meisten Menschen in den Generationen vor uns, aber gleichzeitig nutzen wir diese neu gewonnene Zeit nicht unbedingt zu unserem eigenen Vorteil.“ Denn einen Großteil dieser Zeit verbringen wir mittlerweile mit digitalen Medien. Und Studien zeigen: Stundenlanges Scrollen durch Social Media hat auf lange Sicht negative Auswirkungen auf uns, sowohl physisch, emotional als auch kognitiv.

Doch was hat unser Gehirn damit zutun?

 

Grund für das ineffiziente Nutzen unserer Zeit ist vor allem der Botenstoff Dopamin in unserem Gehirn. Unser Gehirn schüttet immer dann Dopamin aus, wenn wir Momente von Erfolg oder Selbstwirksamkeit erleben. „Das Problem ist nun, dass unser Gehirn evolutionär nicht auf den Konsum digitaler Medien angelegt ist“, erklärt Mangelsdorf. Denn in der heutigen Welt verfällt man überall dem Drang nach Dopamindosen – von Likes auf Social Media, neuen Videos auf Youtube bis hin zum Streamen von Serien bei Netflix. Die Frequenz dieser Dopaminschübe ist jedoch viel höher ist als das reale Leben. Und das Gefährliche daran: Jeder neue Dopaminstoß macht abhängig. Denn die Jagd nach Dopaminausschüttung ist auch eine Jagd nach Glücksgefühlen. Infolgedessen werden immer stärkere Reize benötigt, um das gleiche Glücksgefühl zu empfinden. Und das leider auch in der realen Welt.

 

Kann Dopaminfasten eine Lösung sein? 

 

Geprägt durch den Psychologen und Verhaltensmediziner Cameron Sepah von der University of California in San Francisco, hört man immer häufiger von dem Trend des Dopaminfastens. Ziel ist es, sich diesem Dauer-High durch einen bewussten Verzicht auf möglichst alle digitalen Angeboten zumindest phasenweise zu entziehen: Internet, Smartphone, Games, E-Mails und so weiter und sich somit wieder für die eigene Umwelt wieder empfänglicher machen. Das können ein paar Stunden am Tag sein, aber auch ein Wochenende oder eine ganze Woche. Diese Selbstbeschränkung soll den Dopaminspiegel senken und helfen, aus dem Teufelskreis aufzubrechen. Doch natürlich bringen kurze Phasen des Dopaminfastens nur dann eine wesentliche Veränderung, wenn wir unseren Lebensstil auch grundsätzlich anpassen.

 

Dopaminfasten

 

Wie genau sollten wir dabei vorgehen?

„Der erste Schritt sollte immer sein, sich selbst so genau wie möglich zu hinterfragen: Wie gestalte ich meine Freizeit und wie abhängig mache ich mich von der digitalen Welt, die diesen Mechanismus unseres Gehirns kennt und ihn proaktiv nutzt, um uns vor die Bildschrime zu kleben.“, so Mangelsdorf. Ein kompletter Verzicht von heute auf morgen ist für die meisten von uns wahrscheinlich kaum umsetzbar und wenig nachhaltig. Daher kann es zunächst helfen, klare Regeln und Zeiten für die Nutzung aufzustellen, beispielsweise nicht beim Essen oder vor dem Schlafengehen. Gleichzeitig muss aber auch darauf geachtet werden, das Ganze nicht zu übertreiben und  sich selbst in das andere Extrem zu befördern, indem man sich jeden potenziellen »Kick« wie Körper- oder Blickkontakt, Gespräche, Sport oder Nahrungsaufnahme verweigert. Denn die schönen Dinge des Lebens wie leckeres Essen, ein guter Kaffee oder die Lieblingsserie sollte man natürlich auch beim Dopamin-Fasten weiterhin ohne schlechtes Gewissen genießen.

Weitere Infos:

Wer mehr wissen will kann die gesamte Folge mit Judith Mangelsdorf jetzt bei Spotifiy hören oder auch mal in die Folge  zum Thema Digital-Detox reinhören. Eine gesamte Podcastfolge über die Hintergründe und Auswirkungen von Dopaminfasten findet ihr außerdem bei QuarksDaily vom WDR.

 

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Ansprechpartner: Jonas Höhn
E-Mail: hello@detoxrebels.com

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